Quantcast
Channel: Norient » Schweizer Nationalphonothek
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Wenn das Postauto zweimal hupt

0
0

Hören statt schauen: Die Ausstellung «tü ta too» im Zürcher Landesmuseum präsentiert Klänge aus der Sammlung der Fonoteca Svizzera in Lugano – zu deren 25. Geburtstag. Einblicke in Bild und Ton.


 
Es funktioniert jedes Mal: Drückt ein Postautochauffeur, eng durch die Berge kurvend, das Warnhorn seines Gefährts, jubeln nicht nur die überraschten Japaner im Bus. Einheimischen zaubert das «tü ta too» zumindest ein wehmütiges Lächeln ins Gesicht, genährt von Erinnerungsbildern vergangener Schulreisen oder Wanderferien. Nun hat es die Dreiklang-Hupe ins Museum geschafft. Sie ist im Zürcher Landesmuseum zu hören und gibt der neuen Ausstellung dort sogar den Titel.

«tü ta ta too. Das Ohr auf Reisen» präsentiert das klingende Kulturgut der Schweiz, das seit 25 Jahren von der Fonoteca Svizzera in Lugano archiviert wird. Im Bestreben, diesen Schatz der Öffentlichkeit zu zeigen, habe man zum Jubiläum eine Ausstellung konzipiert, erklärt Fonoteca-Direktor Pio Pellizzari. «Es war nicht so einfach, aus 5 Millionen archivierter Tondokumente eine Auswahl zu treffen und diese sichtbar zu machen.»


 
Beitrag von Giulia Meier zu tü ta too [4'33]
produziert für Subkutan auf Radio Bern RaBe

Das Resultat überzeugt denn vorab akustisch. Etwa im Klangkubus, wo aus Lautsprecher-Installationen verschiedene Szenerien erklingen: Grossstadtlärm, naturreines Bergrauschen, das bebimmelte Sommersirren einer Kuhweide. Mit geschlossenen Augen geht man auf Reisen und hört mit der Zeit auch Unsichtbares. Ganz anders die Spielstation, an der sich die Besuchenden aus Geräusch-, Stimm- und Musik-Modulen ein eigenes Hörspiel collagieren können. Ein grosser Spass, der aufzeigt, wie sehr Emotionen an akustische Signale geknüft sind.

Hörspiel-Orgel im Zürcher Landesmuseum (Foto: Theresa Beyer)


 
Interaktiv funktionieren zwei Archiv-Stationen: An einer lassen sich jukeboxartig Stücke aus der Schweizer Musikgeschichte von 1901 bis 2006 wählen. Mit klingenden Wegmarken von Cédric Dumont über Pierre Favre bis zu DJ Bobo und Stefanie Heinzmann. An der anderen gilt es, die Stimmen von General Guisan, Clown Grock oder Autorin Anne Cuneo den stimmigen Fotoporträts zuzuordnen. «Wir wollten aus Archiv-Trouvaillen einen facettenreichen Klangraum erstellen», fasst Kuratorin Erika Hebeisen ihre Zielsetzung zusammen. Für Pio Pellizzari gehören die Exponate zum nationalen Gedächtnis, schliesslich ist die Fonoteca Teil des Nationalmuseums. Tatsächlich bringt die Ausstellung «tü ta too» die Schweiz zum Klingen. Und dies auf sehr unterhaltsame Art.

Click here to view the embedded video.


Click here to view the embedded video.

tü ta too. Das Ohr auf Reisen
Bis So, 25.8., Landesmuseum Zürich

Die ganze Sendung von Subkutan zum Thema «Vom Jagen und Sammeln: Archiv» hier.

__________________________________________________________________________________________________________

Kamera zum Filmen von Vinyl-Fotografien


 
Einen audiovisuellen Bericht vom Norient-Ausflug in die Fonoteca in Lugano: Das akustische Archiv der Schweiz

Michael Spahr über den Verein Memoriav und den Sinn und Zweck der Bewahrung audiovisueller Quellen: Audio-visuelles Kulturerbe bewahren


Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Latest Images

Trending Articles





Latest Images